Slow Schaf 2017 und eine Kooperation der besonderen Art

Vom 29. Oktober bis 01. November fanden sich wie jedes Jahr die Schäferinnen und Schäfer sowie Verbraucher auf der Messe SlowSchaf ein, welche im Rahmen der schön&gut Messe auf dem Gelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes in Münsingen stattfindet.

 

Die Messe Slow Schaf stand für die Baden-Württembergische Lammfleischerzeugergemeinschaft in diesem Jahr unter einem ganz besonderen Motto statt:

Am 30. Oktober fanden sich nämlich zwei Besucher bei uns ein, aus dem rund 2.000 Kilometer entfernten Sevilla, Andalusien in Spanien. Júan-Carlos Balmaseda, Vorsitzender der ALANSER (Schafserzeugergemeinschaft aus Spanien mit 150.000 Mutterschafen) und Ernestine Lüdeke, die Vizepräsidentin der Fundación Monte Mediterráneo. Die Fundación ist eine Stiftung, die auf einem 700 ha großen Gelände verschiedene Aufgaben der Direktvermarktung von Rindern, Ibericoschweinen und Schafen übernimmt. Ein weiteres Standbein ist die aufwändige Produktion von Kork und verschiedene Biodiversitätsprojekte. Die Fundación ist in Ihrer Produktion verbunden mit genossenschaftlich organisierten Erzeugergemeinschaften. Ähnlich unserer Baden-Württembergischen Lammfleischerzeugergemeinschaft. Und das ist nicht die einzige Gemeinsamkeit. Genauso wie die LammfleischEZG ist die Transhumanz eines der wichtigsten Projekte des Schafbereichs der Fundación. Entspringen doch unsere Baden-Württembergischen Merinolandschafe aufgrund der Transhumanz in ihrem Ursprung von den spanischen Merinos, so Ulrich Rothweiler, Geschäftsführer der Baden-Württembergischen Lammfleischerzeugergemeinschaft. Der Anlass des Besuchs der Spanier war also die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung. In dieser Vereinbarung steht geschrieben, dass insbesondere die Transhumanz in beiden Ländern gefördert wird, außerdem sollen Aus- und Weiterbildungsprojekte für Schafhalter aus beiden Ländern stattfinden. Neben Projekten zur besseren Wollverwertung und Studien zur ökologischen Bedeutung von Transhumanz, soll als großes Zukunftsprojekt die Errichtung einer „Merino-Route“ von Baden-Württemberg nach Segovia, ähnlich des Jakobswegs, das Ziel sein.

 

Im Rahmen der Veranstaltung hieß auch der Stellvertretende Vorsitzende der Slow Food Deutschland, Klaus Flesch, die Teilnehmer willkommen und erklärte in seinem Beitrag die Slow Food Bewegung. Diese hat sich zum Ziel gesetzt, Lebensmittel zu unterstützen, die gut, sauber und fair hergestellt werden – so wie das Württemberger Lamm.

Auch Jürgen Mäder, Geschäftsführer der EDEKA Südwestfleisch und persönlicher Unterstützer des Württemberger Lammes, begrüßte das Vorhaben der Kooperation mit der spanischen Stiftung. Besonders, wenn es gelingt den Schäfer näher an den Verbraucher heranzuführen – und sei es durch den angestrebten Wanderweg.

Nach der erfolgreichen Unterzeichnung des Kooperationsvertrages, verbrachten die Teilnehmer noch einige Zeit auf der schönen münsinger Messe und ließen den Abend mit dem „Geschmackserlebnis“ der Messe, mit Variationen von Lamm und Ziege und dazu passenden regionalen Weinen und angeregten Gesprächen, ausklingen.