Am 1. August 2021 hat die Mitgliederversammlung der Baden-Württembergischen Lammfleischerzeugergemeinschaft e.V. mit anschließender VZ-Fachtagung unter dem Motto “Chancen der regionalen Schafhaltung zum Aufbau von nachhaltigen und klimaschonenden Wertschöpfungsketten und Kreisläufen” auf dem Betrieb der Schäferei Schaible in Aidlingen-Dachtel stattgefunden.
Zu Beginn der sehr gut besuchten Veranstaltung fand eine Betriebsführung bei Herrn Schaible statt. Anschließend eröffnete der Vorsitzende, Herbert Wiedenmann, um 11 Uhr die Mitgliederversammlung. Herr Ulrich Rothweiler stellte anschließend die Entwicklung im Lammfleischmarkt der Jahre 2019/2020 dar. Wesentliche Veränderungen traten im Zusammenhang des Brexits, wie auch der Corona-Pandemie auf. Es kam zu einer Renaissance der Selbstvermarktung, getreu dem Motto “Kaufen wo es wächst”. Die regionalen Lämmer wurden ein knappes Gut und infolge dessen zogen die Preise an.
China sperrte aufgrund eines Falls der Blauzungenkrankheit in Rheinland-Pfalz den Import von Fellen als auch Schlachtnebenprodukte aus Deutschland.
Im Jahr 2020 hat die Viehzentrale Südwest GmbH etwas über 80.000 Schafe und Lämmer aus den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und Sachsen/Thüringen erfasst. Rund 20.000 Tiere konnten unter der Marke Württemberger-Lamm vermarktet werden.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen wurde die VZ-Fachtagung unter der Moderation von Herrn Dr. Sebastian Hill, aktueller Geschäftsführer der Viehzentrale, eröffnet.
Herr Rothweiler gab einen Impulsvortrag zum Thema Lämmermarkt 2020 und mögliche Erzeugnisse der Schafhaltung. Neben den klassischen Erzeugnissen wie Milch, Wolle und Fleisch, sind vermehrt auch alternative Erzeugnisse wie Landschaftspflege, Natur-Dünger, Pflegeprodukte oder Patenschaften am Markt vertreten.
Anschließend stelle Herr Jörg Schmid, Schäfer aus Owen, seine praktischen Erzeugnisse, welche neben dem Angebot für den Lernort Bauernhof auch Kindergeburtstage, Betriebsführungen sowie Verköstigungen anbietet, vor. Sein neues und sehr attraktives Standbein ist die Wolle in Pellets pressen zu lassen und als Dünger zu Verkaufen. Zum Beispiel beim Tomaten-anbau lässt sich der Erfolg des Düngers aufzeigen.
Die geladenen Gäste waren Herr Mäder, Geschäftsführer der EDEKA Südwest GmbH, Herr Stephan Allgöwer, Geschäftsführer von solutioncube Reutlingen und Herr Bruno Kriegelstein vom Ministerium für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz BW.
Herr Mäder sprach über die nachhaltige, regionale und klimaschonende Vermarktung und die Perspektiven für die Zukunft.
Herr Allgöwer zeigte anhand der Messe Slow-Schaf, Schön & Gut, praktische Erfahrungen mit regionalen Erzeugnissen und Kreisläufen auf.
Abschließend führte Herr Krieglstein das Thema, Unterstützung nachhaltig innovativer Vermarktungsansätze durch das Land, vor.
Im Diskussionsteil der Veranstaltung konnten die rund 70 anwesenden Mitglieder und Teilnehmer sich über die Chancen der regionalen Schafhaltung zum Aufbau von nachhaltigen und klimaschonenden Wertschöpfungsketten und Kreisläufen rege austauschen.
(v. links: Herr Allgöwer, Herr Krieglstein, Herr Dr. Hill, Herr Schmid, Herr Rothweiler, Herr Mäder, Herr Wiedenmann)