Das in 2020 begonnene und vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband initiierte EIP-Projekt „Erzeugung marktfähiger Weidemastlämmer in Baden-Württemberg unter Berücksichtigung des Parasitenstatus und der Schlachtkörperqualität“ entwickelt sich nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten mittlerweile zu einer super Sache. Leider kann um den wissenschaftlichen Ausarbeitungen nicht zuvorzukommen im Moment auf keine detaillierten Schilderungen der sich abzeichnenden Ergebnisse eingegangen werden. Dennoch möchten wir Ihnen ein paar grundlegende Erkenntnisse jetzt schon präsentieren.
Der Versuch war bewusst von Anfang an auf zwei Jahre angelegt, also läuft er auch noch in 2022, um eine eventuell in einem Jahr auftretende Extrem-Wetterlage über die Möglichkeit der Wertung eines zweiten Jahres zu kompensieren. Wie wir alle wissen war 2021 ein solches Jahr, zuerst war es im Frühjahr in Folge der Dürre der vorangegangenen zwei Jahre viel zu trocken und auch noch zu kalt. Dann kam ab Vorsommer die große Nässe, ohne die wir aber wiederum die größten Probleme für die Winterfutterwerbung und die Versorgung unsere Schafe bekommen hätten. Leider kam es dabei mancherorts zu heftigen, schon lange nicht mehr dagewesenen Unwettern wie Hagel und Starkregen.
Von vorneherein war im Projekt zugelassen, dass wenn aus irgendwelchen Gründen, das Nährstoffangebot der Weiden nicht mehr ausreicht den Leistungsbedarf der Lämmer zu decken, die Weidemast beendet werden muss und eine Endmast im Stall dem Durchgang angeschlossen wird. Dies war dann Mitte Juli der Fall, hier gab es dann regionale Unterschiede von Betrieb zu Betreib, aber auch der Unterschied innerhalb eines Betriebes von Schlachtung zu Schlachtung war da.
Durch die regelmäßigen Untersuchungen des Parasitenbefalls auf der Weide konnten auch Rückschlüsse auf die Schlachtkörperqualität auch innerhalb der unterschiedlichen Rassen gewonnen werden. Deshalb ist festzustellen, für eine erfolgreiche Weidemast ist es ganz wichtig den optimalen Zeitpunkt zu finden, wenn die Lämmer abgesetzt und aufzustallen sind. Verpasst man dies und die Tiere bleiben bei unbilligen Witterungseinflüsse weiter draußen, verlängerte sich die Mastdauer und die Schlachtkörperqualität verschlechtert sich letztendlich. Beim Versuch wurden vom Schlachtunternehmen auch in diesem, für die Weidemast schwierigen Jahr, nie Qualitätsprobleme bei den angebotenen Schlachtkörpern moniert.
Als Ergebnis im ersten Jahr kann festgehalten werden, dass unter bestimmten Vorrausetzungen auch in der Landschaftspflege eine Weidemast zur Erzeugung marktfähiger Schlachtkörper möglich ist. Rassebedingte Unterschiede zeichnen sich hier in der Parasitenbelastung aber auch bei der Auswertung der Schlachtkörper vorsichtig ab. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Akteuren des Projekts für deren Unterstützung bedanken, möchten noch die super Teambildung vor allem der Jüngeren hervorheben und können es fast nicht erwarten bis die neuen Ablammungen Mitte/Ende März 2022 wieder beginnen.